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Fotos: E. Hermanns
und J. Schiffmann

Mehrdimensionales Erlebnis für die Sinne

Spektakuläre Konzerte „Colours of Church“ am ersten November-Wochenende im Selfkantdom

Von Anna Petra Thomas

 

Heinsberg. Raum, Klang und Licht zu einer Einheit verschmelzen und damit die Sinne fürs Hören und Sehen zugleich verzaubern wollen die beiden „mehrdimensionalen“ Konzerte „Colours of Church“ am ersten November-Wochenende im Selfkantdom auf dem Heinsberger Kirchberg. Sie erleben damit nach ihrem ersten erfolgreichen, schnell ausverkauften „Experiment“ im Jahr 2013 eine Neuauflage.

„Wenn Sie mich vor 2013 gefragt hätten, was das genau ist, hätte ich es nur schwer beschreiben können“, erklärt Andreas Plum, Vorsitzender des Instrumentalvereins St. Marien Straeten, mit Blick auf die neuen Konzerte. „Heute fällt mir das ein bisschen leichter.“

Besondere Atmosphäre

Grundlage des Gesamtprojekts sei der Raum. „Das geht nur mit diesem Ort“, betont Plum mit Blick in den Kirchenraum, „ein Raum, der eine geschichtliche Bedeutung für Heinsberg und die Region hat wie wohl kaum ein anderer.“ Zugleich sei der Selfkantdom ein Raum mit einer ganz besonderen Atmosphäre, ganz egal, ob jemand nun gläubig sei oder nicht.

„Stellen Sie sich vor, es ist ein dunkler, kalter Novemberabend, und Sie werden hier begrüßt mit einer Kerze, mit Musik von der Orgel und von Instrumentalsolisten sowie mit Licht in ganz unterschiedlichen Farbtönen“, führt er weiter in die Stimmung ein, die alle Konzertbesucher erwarten können. „Schon vor Konzertbeginn sollten Sie dann ein Gefühl haben, das unter die Haut geht.“

Darauf abgestimmt ist dann die Musik live aus dem Altarraum, auch dieses Mal vom Instrumentalverein St. Marien in kompletter Besetzung eines symphonischen Blasorchesters mit 65 Musikern, dirigiert von Jan van Hulten, sowie vom Oberbrucher Gospelchor „All That Joy“ mit 25 Sängern unter der Leitung von Thomas Hansen.

Ganz viele Stilrichtungen von Musik werden auch dieses Mal dabei sein, verspricht Plum, vom Instrumentalsolo bis hin zum Fortissimo des gesamten Orchesters, von leisen, fast ganz stillen Tönen „bis hin zu denen, bei denen Sie sicherlich mit dem Fuß wippen werden“, verspricht er auch dem Schirmherrn Bürgermeister Wolfgang Dieder.

Dirigent van Hulten verrät noch ein paar weitere Details. So werde man dem Publikum Originalkompositionen zu Gehör bringen, etwa eine von Alfred Reed (1921 bis 2005). Der amerikanische Komponist ist vor allem durch seine Werke für Blasorchester bekanntgeworden. Beim dem im Selkantdom präsentierten Stück kommt auch die Orgel von St. Gangolf zum Einsatz. Freuen dürfen sich die Besucher auch auf das Stück „Hobbits“ aus der ersten Sinfonie des 1953 geborenen niederländischen Komponisten Johann de Meij. Hinzu kommen für die Kombination von Orchester und Chor von ihm gemeinsam mit Hansen völlig neu bearbeitete Stücke, so van Hulten weiter.

„Und dann bringen wir dieses Mal die Musik auch noch ganz nah ans Publikum“, erklärt Plum zu einem Novum der zweiten Auflage von „Colours of Church“. Mehr will er aber noch nicht verraten. „Jeder Winkel hier wird von Klang erfüllt sein“, verspricht er. Die in Farben und Formen wechselnden Illuminationen des Gotteshauses würden auf die Musik abgestimmt, „dafür komponiert, könnte man fast sagen“. Und auch dieses Mal würden die Besucher dabei wieder auf Dinge in der Kirche aufmerksam, die ihnen bisher noch nie aufgefallen seien.

„Nicht selbstverständlich“

Ein ganz besonderer Dank von Plum geht an Propst Markus Bruns als Hausherr. „Er zelebriert an diesem Wochenende sogar seine Messe um unseren ganzen Kram drumherum, das ist nicht selbstverständlich“, schmunzelt der Vereinsvorsitzende. Er würdigt zudem die Unterstützung durch Küster Johann von Krüchten, durch Kreissparkasse und Volksbank sowie nicht zuletzt durch Stromnetzbetreiber Alliander, „denn das hier kann man nicht mal so einfach aus der Steckdose machen“.

 

 

 

"Colours of Church“

Fotos: Günter Kleinen

 

St. Gangolf erstrahlt in vielen Farben

Ein ganz besonderer Novembertag.



Wenn es um Zukunftsvisionen geht, waren und  sind  wir, die Mitglieder des IVS, hellwach. Am 17 November 2013 veranstalteten wir ein grandioses Kirchenkonzert der besonderen Art. „Colours of Church“ – ein Erleben für die Sinne; Licht, Raum und Klang sollten zu einer Einheit verschmelzen.  Im  Heinsberger Dom entstand so eine Harmonie zwischen  Blech– und Holzblasinstrumenten. Die Üppigkeit des großen Klangkörpers, schöne Stimmen und farbige Lichtstrahlen in bisher nicht gekannten Farbsinfonien, die alles in allem zu verschmelzen schienen, machten diesen Abend für unsere Besucher und sicher auch für die Mitwirkenden, unvergesslich. Der Innenraum des Doms erstrahlte in einem Glanz, wie man ihn so, noch nie gesehen hatte und wohl auch einzigartig bleiben wird.


In Zusammenarbeit mit dem Chor „ ALL THAT JOY“ aus Oberbruch gelang es uns, die so zahlreich erschienen Besucher zu verzaubern. Fließende Übergänge vom Chor zum Orchester und umgekehrt, gepaart mit einer beeindruckenden Lichtillumination, die nur durch die tolle Unterstützung des Stromnetzbetreibers Alliander möglich wurde, zogen sich durch das gesamte Programm.
Rund hundert beteiligte Menschen vor und hinter der Bühne sorgten für diesen Erfolg. Etwa anderthalb Jahre Planung von der Idee bis zur Aufführung und viele, viele Stunden Probenarbeit sind nötig gewesen, um dieses einmalige Event auf die Beine zu stellen.


„Musik mit Licht und Farbe zu verbinden, Räume in Klang zu tauchen und dadurch ein neues Wahrnehmungserlebnis zu bewirken – das ist seit Jahrhunderten die Vision zahlreicher Komponisten, Musiker, Wissenschaftler, bildender Künstler und Pädagogen.“ Mit diesem Zitat aus einem Aufsatz zur Ästhetik der Musik hat Probst Markus Bruns „Colours of Church“ sehr bezeichnend beschrieben.